Am 09.08.2025, um 6.00 Uhr trafen sich 11 Wanderfreunde von unserem Verein am Bahnhof Burgstädt, um einen Ausflug ins schöne Vogtland zu unternehmen. Mit der MRB ging es nach Chemnitz und über Plauen, nach Grünbach. Unser Ziel war der Felsenweg, welcher ein interessantes Areal erschließt und in 3- 5 Abschnitten erwandert werden kann. Wir begannen unsere Tour auf dem Weg Nr. 1, mit 17 km Länge.

Das erste markante Felsmassiv war der Genesenstein. An einer Kreuzung trafen wir danach auf einen interessanten Wegweiser, mit Angaben von weltweiten Zielen. Der Mount Everest war Spitzenreiter, mit einer Entfernung von 6600 km. Anschließend kamen wir an einer „Latschenkiefer“ vorbei. Der Name war hier Programm. Jeder konnte sich bei Bedarf ein paar gut eingelaufene Schuhe aussuchen, welche dekorativ aufgehängt waren. Weiter ging es zum Wendelstein. Hier befindet sich seit 1864 eine historische Triangulationssäule. Das Material ist Granit und der gesamte Aufbau kostete damals 258 Mark, heute wäre alles bestimmt wesentlich teurer. Zu dieser Zeit verfügte Sachsen auf dem Gebiet der Landesvermessung über eines der modernsten Lagenetze in Deutschland. Die nächste Station war der Löwenkopf und Motto für die Wanderung auf unserem Felsenweg Teil 1. Leider war dieser interessante Felsen Wege-mäßig nur schwer zugänglich.

     

Durch Neustadt, Ortsteil Oberwinn, folgten wir der Siehdichfürer Straße. Ein kleiner Flecken Erde bei Grünbach trägt diesen interessanten Namen. Bereits 1532 erstmals urkundlich erwähnt, führte in der Nähe die wichtige Handelsstraße Eger - Zwickau vorbei. Der Name des Ortes ist sicher auf die damals dunklen Wälder und den morastigen Boden zurückzuführen. Ab 1555 entstand mit dem Bau der Schwarzmühle die Besiedlung in größerem Umfang, „nahe dem grünen Bächel“. Weiter ging es zum „Kleinen Affenstein“. Sein großer Bruder wurde dem Straßenbau geopfert und Ende 1920 als Baumaterial für die Straße Grünbach - Muldenberg verwendet. Das imposanteste Felsmassiv bei unserer Wanderung war der Rehhübel-Felsen (vor 480 Mio. Jahren in horizontalen Schichten entstanden und in langsamen Erdbewegungen dekorativ aufgefaltet).

     

An der Grenze zwischen Hammerbrücke und Grünbach befindet sich ein historisches technisches Denkmal, der Obere Floßgraben. In mühsamer Handarbeit wurde er um 1579 ins Gestein getrieben und die sogenannten „Rißfälle“ (für die Holztransporte zur damaligen Zeit wichtig) kamen um 1584 dazu. Das Holz wurde bis nach Greiz geflößt und weiter zu den Salinen von Leipzig und Halle transportiert. Noch heute erinnert das jährliche Schauflößen in Muldenberg an diese alte Tradition. Der „Elsenfelsen“ war die letzte Station auf unserer Runde. Vorbei an einem Wildgehege und der ehemaligen „Druckermühle“ (von 1595-1889 in Betrieb, heute noch teilweise als Wohnhaus vorhanden) kamen wir zurück nach Grünbach. Über Plauen und Chemnitz erreichten wir wieder Burgstädt.

Vielen Dank an die Wanderleiterin „in spe“ Francisca Sauer, welche ihre erste Tour für unseren Wanderverein super organisiert hatte. Wir sind jederzeit gerne wieder mit dabei.


Ute Möller

 

PS: Den zweiten Teil gibt es im kommenden Jahr. Hier schon mal ein kleiner Vorgeschmack: https://www.komoot.com/de-DE/tour/2219053935?ref=itd&share_token=aIvaEkr4SN8sG7BfEjW72eVtDfbIQIB0C5BBhFIhHTaJsXTMH8&ref=its