Am 19. Juni war wandern angesagt! 14 Wanderer stellten sich am Bahnhof Burgstädt ein. Per Zug ging es über Chemnitz nach Tharandt. Von dort mit dem Bus zum Zeisigweg im Kurort Hartha. Der Weg zum sächsischen Landesarboretum war nicht weit. Vom dortigen Aussichtsturm konnte man das Gelände gut überblicken. Nach einer kurzen Rast führte uns Maria, die Wanderleiterin für den heutigen Tag, zu den interessantesten Punkten des Parks. Es waren dies die 2 Gebirge „Appalachen“ und „Rocky Mountains“, der „Große See“ und der „Salzsee“. Die Gebiete sind jeweils mit den passenden Pflanzen und Bäumen bepflanzt. Mir hat es reine Freude bereitet durch die verschiedenen Waldstücke mit den seltenen Bäumen zu laufen. Ein paar blühende Tulpenbäume entdeckten wir auch noch.
Nun wanderten wir einen steilen Zick-Zack-Weg hinab zur Zeisiggrundbrücke, die eine verkehrssichere Verbindung zum Forstbotanischen Garten ermöglicht. Durch den Zeisiggrund führt der Weg wieder im Zick-Zack steil bergauf. Für mich eine Herausforderung! „Letzter Blick“ und „Zeisigstein“ sind schöne Aussichtspunkte zum sächsischen Landesarboretum, die wir aufsuchten und uns an der Sicht erfreuten.
Der Forstbotanische Garten wurde 1811 gegründet, das Landesarboretum und die Zeisiggrundbrücke kamen 1998 dazu.
Im Forstbotanischen Garten liefen wir durch den Irrgarten. Nein, es „irrt“ keiner von uns mehr darin herum!
Dank Maria waren wir an jeder markanten Stelle. An den Gewächshäusern, den Denkmalen von Max Robert Preßler, Forstwissenschaftler; von Johann Adam Reum, Begründer des Gartens und selbstverständlich auch am Cottaplatz. Vor einem Pavillon steht die 1845 von Rietschel geschaffene Bronzebüste Heinrich Cottas (1763-1844). Cotta gilt als der Begründer der modernen Forstwirtschaft und gründete 1811 die Forstlehranstalt, heute zur TU Dresden gehörig. Johann Adam Reum war von 1816 bis 1839 Professor der Botanik an dieser Forstakademie. Goethe besuchte 1813 von Dresden aus Heinrich Cotta!
Es ist ein würdiger Platz mit Aussicht auf Tharandt und das Weißeritztal. Wir nutzten ihn für eine angenehme Rast. Nach dem „Abstecher“ zu einem verschlossenen Ausgang mussten wir umkehren und den geöffneten Hauptausgang zur Stadt nehmen.
Wir bestaunten noch die trutzigen Mauerreste eines Schlosses, welches schon seit ca. 1560 dem Verfall preisgegeben ist. Kurfürst August ließ 1568 die Fenster, Türen und Eisenbeschläge herausbrechen, um sie für sein Jagdschloss Grillenburg zu verwenden. Das Gemäuer überließ er den Tharandtern zum Ausschlachten.
Auf dem Schlossberg steht noch eine Kirche, 1626/30 erbaut, zum Teil aus Steinen des verfallenden Schlosses. Natürlich war sie verschlossen!
Wir entdeckten beim Abstieg ein Restaurant - kehrten ein und wurden vom Griechen sehr freundlich bedient.
Die Heimfahrt Tharandt -Chemnitz verlief planmäßig, aber der „Leipziger“ war total überfüllt. Bis Burgstädt genügte jedoch ein Stehplatz neben dem fast unbesetzten 1. Klasse Abteil.
Danke Maria für die gut ausgewählte Besichtigungstour.
Christiane Schönfelder