Der 1. März ist ja der meteorlogische Frühlingsanfang, die Natur ist am Erwachen und die längeren Tage erlauben eine etwas entferntere Tour bei Tageslicht. Bei den Wanderfreunden vom WVB in Burgstädt gibt es das Ziel den Fernwanderweg Görlitz – Greiz einmal komplett zu erwandern. Für sechs Frühaufsteher und mich stand heute die fordernde Etappe von Großpostwitz nach Putzkau im Lausitzer Bergland auf dem Programm. MRB und Länderbahn bringen uns nach Bautzen und von dort der Bus nach Großpostwitz an die Pilgerschänke, unserem heutigen Start. Die Lausitz empfängt uns mit dicker Nebelsuppe und Sprühregen, so hatten sich schon alle im Bus wetterfest verpackt. Dank der gelben Rucksacküberzüge konnten wir auch niemanden verlieren. Wir überquerten die Spree und folgten der Bahnhofstraße.

     

Spree in Großpostwitz                                                                     Umgebindehaus in Berge

 

 

Erstes Ziel war das repräsentative Bahnhofsgebäude an der alten Hauptbahn von Bautzen nach Wilthen. Das Bahnhofsgebäude ist prächtig restauriert. Einzig ein Zug fährt hier schon seit Jahren nicht mehr. Es ist Zeugnis einer einstmals großen wirtschaftlichen Bedeutung der Region. Den Umbruch der Wirtschaft überlebten nur die Hauptbahn nach Görlitz und Zittau. Über den kleinen Vorort Berge ging es hinauf auf den Mönchswalder Berg mit 448 hm. Das perfekt sanierte Umgebindehaus im Ortszentrum und auch die Bismarckbank am Wegesrand waren auf jeden Fall ein Foto wert.

 

     

Auf dem Mönchswalder Berg                                                           Abstieg vom Mönchswalder Berg

 

Auf dem Gipfel an der Baude war der Nebel noch ein bisschen dicker und die Luft ein bisschen kälter. Frei nach Goethe, „der Winter in seiner Schwäche zog sich in raue Berge zurück“ gab es hier oben nochmal eine ordentliche Portion Schnee und es war alles wieder weiß. Die Baude ist seit Juni letzten Jahres leider geschlossen, aber es gibt Hoffnung für das Jahr 2025.

 

     

Pumphut                                                                                       Unterwegs nach Sora

 

Wir folgten dem Pumphutsteig nach Westen entlang der Kammlinie. Vorbei am Jägerhaus, dem Großen Stern und der Teufelskanzel führte die Tour durch den Adlerwald nach Sora. Auch hier hat der Borkenkäfer nicht viel vom Fichtenwald übriggelassen. Von Sora ging es hinab ins Tal nach Arnsdorf, den Großen Picho immer im Blick.

 

     

Großer Picho                                                                                  Auf dem Großen Picho

 

Auf den nächsten 1,5 km gabs dann wieder eine Bergwertung. Es galt den Großen Picho mit 499 Hm zu erklimmen. Der Anstieg war knackig und steil. Das Ziel, die Baude, welche zur Einkehr geplant war, mobilisierte bei allen die nötige Energie. Die Baude ist urig und nostalgisch zugleich. Der Kellner ein Original mit flotten Sprüchen. Das Essen war lecker und so hatte sich der Aufstieg in jedem Fall gelohnt. Der Ausblick vom Pichoer Balkon hinüber nach Bautzen war auch wegen des Wetters beeindruckend. In der Ferne grüßten die Nebelschwaden des Boxberger Kraftwerks.

     

Picho-Baude                                                                                  Ausblick vom Großen Picho

 

Gut gestärkt ging es auf den zweiten Teil der Tour. Auf den nördlichen Kammweg führte der Weg vorbei am Galgenberg, dem Fuchsberg und dem Neukircher Berg zum Hohen Hahn. Ein Blick auf die Uhr und den Fahrplan ließ uns die Tour verkürzen. Wir mussten entscheiden schnell zum Bus oder noch zwei Stunden ins Cafe nach Neukirch. Also ging es direkt hinab ins Tal der Wesenitz nach Neukirch Niederdorf.

 

     Auf dem Nördlichen Kammweg                                                          Blick zum Valtenberg                                     

 

Das imposante Bahnviadukt von Putzkau werden wir dann das nächste Mal besuchen. Die Tour hatte es mit den 590 Höhenmetern trotzdem in sich. Danke an die Wanderfreunde Sylvia, Ute, Karin, Dietrich, Bernd und Felix, es war trotz des Wetters eine kurzweilige und schöne Tour.

 

Andreas Meyer