Am 05. Februar 2025 trafen sich 27 gut gelaunte Wanderfreundinnen und Wanderfreunde frühmorgens am Bahnhof in Burgstädt zur Drei-Türme-Wanderung.
Die Anfahrt mit dem öffentlichen Nahverkehr erfordert gleich zu Beginn Improvisationstalent und Geduld aller Beteiligten. Bei sonnigem aber winterlich kühlem Wetter kommt die Gruppe über kleine Umwege am Startpunkt in Wüstenbrand an.
Nun beginnt der Aufstieg zum Heidelberg auf 450 Meter Höhe. Vorbei am Veranstaltungsgelände des jährlich im Juli stattfindenden Heidelbergfestes und der so früh leider noch geschlossenen Heidelbergschänke wird das erste Ziel, der Heidelbergturm, erreicht. Um 1902 als Carola-Turm erbaut, wurde das beliebte Ausflugsziel bereits 1923 wieder abgerissen, da die Unterhaltung zu teuer war. Im Jahr 1991 wird die Stahlkonstruktion neu errichtet. Bei klarem Wetter ist von der Aussichtsplattform des 20 Meter hohen Turms der Fichtelberg zu sehen. Doch die Sonne blendet und wir können ihn nur erahnen.
Der Weg führt nun in Richtung Grüna bis zur Jungfernquelle. Sie ist Ursprung des Grünaer Dorfbaches und späteren Kappelbaches und bietet Gelegenheit für eine kurze Rast. Weiter auf dem Panoramaweg entlang des Waldrandes oberhalb der Ortschaft Grüna reicht der Blick weit über das Erzgebirgsbecken von Hohenstein-Ernstthal im Westen bis nach Chemnitz im Osten.
Angekommen auf dem Totenstein, der mit 482 Metern höchsten Erhebung des Rabensteiner Höhenzuges, lädt der Maria-Josepha-Turm zum Aufstieg ein. Der durch die Erzgebirgsvereine Limbach und Rabenstein errichtete Vorgänger wurde am 4.10.1886 eingeweiht und wegen Baufälligkeit 1953 abgerissen. Als moderne Stahlkonstruktion nach historischem Vorbild neu aufgebaut, kann der 30 Meter hohe Turm seit dem 4.10.1998 wieder bestiegen werden. Den 360 Grad-Blick vom Erzgebirgskamm mit Fichtelberg und Keilberg, über den Rochlitzer Berg bis zum Völkerschlachtdenkmal in der Leipziger Tieflandsbucht, gönnten sich allerdings nur zwei Damen der Wandertruppe.
Maria-Josepha-Turm Unterwegs
Über den Waldrand, mit einem Abstecher zu den Sprungschanzen Grüna, führt der Weg weiter zum Rabensteiner Eisenbahn-Viadukt. Als Teil der ehemaligen Bahnlinie Wüstenbrand - Limbach auf der 1950 der letzte Zug fuhr, wurde für die 150 m lange und 23 m hohe Konstruktion erstmals Stahl statt Gusseisen verbaut. Für den Erhalt dieses technischen Denkmals kämpfte die Bürgerinitiative Rabenstein hartnäckig. Seit Oktober 2023 ist das rekonstruierte Bauwerk wieder begehbar und eröffnet den Blick auf Oberrabenstein und die Burg.
Durch alte Buchenbestände verläuft der Weg nun zum Hoppberg-Blick, einer kleinen Aussichtsplattform mit Blick auf Siegmar, Chemnitz und in Richtung Neukirchen. Der Himmel hat sich eingetrübt aber das Ziel unserer Wanderung im Rabensteincenter ist noch gut zu erkennen.
Alle freuen sich, dass nach 11 Kilometern das Mittagessen im Restaurant „ Saigon“ in greifbare Nähe rückt. Das freundliche Team des kleinen Restaurants hat sich sehr professionell um unsere große Gruppe gekümmert und ein schmackhaftes Essen serviert.
Für die anschließende Rückreise hält der ÖPNV wieder kleine Überraschungen bereit. Doch alle Wanderfreunde kommen nach einem erlebnisreichen Tag wieder wohlbehalten am Bahnhof Burgstädt an.
Maria Busse