Am 09.01.2025, um 8.30 Uhr, trafen sich 22 Wanderfreunde zu einer Tour durch den Chemnitzer Zeisigwald. Dies ist ein Waldgebiet im Nordosten, die größte zusammenhängende Waldfläche von Chemnitz, bereits 1331 erstmals urkundlich erwähnt und im Besitz des ortsansässigen Benediktinerklosters. Ab 1493 existiert der Name, durch die dortige Vogelstellerei begründet, besonders den Fang von Zeisigen betrieb man hier. Die Eigentumsverhältnisse wechselten ständig und ein Teil befand sich bereits ab 1546 in städtischem Besitz. Ab Mitte des 16. Jahrhunderts wurde Porphyrtuff abgebaut, da sich hier ein altes Vulkangebiet befand. Ab dem 20. Jahrhundert diente der Wald, neben wirtschaftlicher und militärischer Nutzung, vor allem als Naherholungsgebiet und umfasst heute eine Fläche von 600 ha. Der höchste Punkt ist der 420 m hohe Beutenberg, durch die ehemaligen vulkanischen Aktivitäten entstanden. 1887 wurde hier ein Aussichtsturm erbaut, welcher bis 1945 existierte. Der wenig niedrigere Fuchsberg wurde im 19. Jahrhundert von der Abraumhalde der Steinbrüche gebildet, welche man ab 1965 verfüllte. Durch den Zeisigwald führt auch der Sächsische Jakobsweg. Wir fuhren mit der Citybahn in die Stadt und später mit dem Bus bis zur Waldschlösschenstraße. Ein erster markanter Punkt war das Technische Denkmal „Teufelsbrücken“. Dabei handelt es sich um ein Stützbauwerk aus Porphyrtuff, welcher über Jahrhunderte abgebaut wurde. Das Bauwerk entstand zwischen 1885 und 1900 und sicherte die Zufahrt zu den dahinter liegenden Steinbrüchen. Der Rote Turm in Chemnitz wurde z. B. auch aus Porphyrtuff errichtet. Durch den Wald zieht sich ein Netz von Wanderwegen. Wir wählten den romantischen Vulkanweg, welcher über verschiedene Hügel führt und auf seinen Hochpunkten eine schöne Aussicht auf Chemnitz bietet. Eine bekannte Persönlichkeit, im Zusammenhang mit dem Zeisigwald, war Heinrich Cotta, welcher sich um die Erforschung und Vermessung Verdienste erwarb. Der Heimatdichter Anton Günther wird durch einen Gedenkstein ebenfalls gewürdigt. Ein weiteres interessantes Denkmal ist den Gefallenen im 1. Weltkrieg gewidmet, welche bei den entscheidenden Gefechten ihr Leben ließen. Der „Historisch-Geologische Lehrpfad“ durch den Wald führt u. a. zur ehemaligen Zeisigwaldschänke. 1899 erbaut und seit langer Zeit im „Dornröschen-Schlaf“, erwacht hier langsam das gastronomische Leben wieder, aber es war nur der Imbiss geöffnet. Unsere rührige Wanderleiterin hatte in der Gaststätte „Höhenluft“ für alle ein Mittagessen bestellt. Dies ist ein gemütliches Lokal, wo man lecker speisen kann. Leider war es danach mit dem angenehmen Wetter vorbei und wir holten die Regenschirme heraus. Zum Glück befand sich die Bushaltestelle in der Nähe. Vom Hauptbahnhof ging es dann zurück nach Burgstädt. Wir hatten wieder einen schönen Tag in unserer näheren Umgebung, welche immer wieder neue Ziele bietet. Vielen Dank an unsere Wanderleiterin Maria Busse für die interessante Tour und die gute Organisation.

 

Ute Möller