Am 6.10.2024 trafen sich 19 Wanderfreunde von unserem Verein um 6.30 Uhr am Bahnhof Burgstädt, um eine Herbstwanderung ins Müglitztal zu unternehmen. Mit der Citybahn ging es über Chemnitz nach Dresden und Heidenau. Von dort aus verteilten sich die Wanderer auf 3 verschiedene Strecken. 4 Personen nahmen die 26 km in Angriff, 6 die 18 km und 9 die 13 km.
Aufstieg nach Großsedlitz Barockgarten Großsedlitz
Wir von der 18 km-Strecke fuhren weiter bis nach Köttewitz. Zuerst wanderten wir auf dem Planetenweg, Richtung Weesenstein. 10 Schautafeln informieren hierbei über unser Planetensystem und die Sonne. Es ging auf einem Waldweg ziemlich nahe am Fluss Müglitz entlang, welcher durch die vergangenen Regenfälle ziemlich viel Wasser führte. Nach ca. 2 km erreichten wir das sehr sehenswerte Schloss Weesenstein. Dies ist ein imposanter Gebäudekomplex inmitten einer traumhaften Parkanlage. Als mittelalterliche Wehranlage erstmals um 1300 urkundlich erwähnt, gehörte es zuerst zur Grafschaft Dohna. Jedoch von 1400-1770 (über 12 Generationen hinweg) war es im Besitz einer Familie Bünau, einer der vermögendsten Adelsfamilien in Sachsen. Berühmtester Besitzer im 19. Jahrhundert war jedoch der König Johann von Sachsen. Nach dem Ende dessen Herrschaft, ohne Eigentümer, begann der Verfall des Gebäudes. Aber bereits 1933 gründete man das Museum und durch Spenden erfolgte die Wiederherstellung. Heute befindet sich die Anlage im Besitz des Freistaates Sachsen. Als bauliche Besonderheit gilt, dass Weesenstein von oben nach unten errichtet wurde (Keller und mittelalterliche Burg befinden sich oben, die barocken herrschaftlichen Wohnräume darunter). Möbel und Ausstattung aus königlicher Zeit können noch besichtigt werden. Wir unternahmen einen kurzen Rundgang durch das Außengelände des Schlosses. Hier erinnert ein historisches Foto an die Hochwasser-Katastrophe von 2002, welche Ort und Schlosspark verheerend heimgesucht hatte.
Schloss Weesenstein Schlosspark Weesenstein
Unser weiterer Weg führte am Müglitz-Ufer entlang, nach Maxen. Vor dem Ort befinden sich restaurierte Überreste von historischen Kalkbrennöfen. Der Kalkabbau und das Brennen waren ab 1300 viele Jahrhunderte lang charakteristisch für Maxen. Wegen steigender Kosten für den Steinkohle-Transport aus Freital kam jedoch 1886 das Aus für den letzten Kalkofen. Das geschichtsträchtigste Gebäude im Ort ist jedoch das Schloss. Um 1300 entstand das ursprüngliche Gebäude und um 1728 erhielt es das noch heutige Aussehen im Barock-Stil. Später wechselten die Besitzer ständig und bis 2003 diente es als Altenheim. Heute erfolgt der Ausbau zu Wohnzwecken und als kultureller Treffpunkt. Im Gasthof des Ortes war für uns ein leckeres Mittagessen bestellt. Danach ging es weiter zur Freilichtbühne und zum ehemaligen Marmor-Bruch. Der Maxener Marmor fand im 18. Jahrhundert Verwendung im Grünen Gewölbe und im Dresdner Schloss, sowie im Zwinger und in der Dresdner Hofkirche. Heute gibt es hier eine Aussichtsplattform und der Blick reicht bis in die Sächsische Schweiz.
Kalkofen bei Maxen Schloss Maxen
Ländliche Idylle bei Maxen Ausblick vom Finckenfang
Unsere letzte Etappe führte uns nach Kreischa, bekannt durch seine Klinik und das Doping-Labor für die Leistungssportler. Nach einem kurzen Weg durch die Stadt erreichten wir die Bushaltestelle, Richtung Dresden und mit der S-Bahn ging es zum Hauptbahnhof, danach nach Chemnitz und Burgstädt. Vielen Dank an unseren Wanderleiter Klaus-Dieter Busse und seinen „Assistenten“ Frank Zopf für die gute Wegefindung.
Ute Möller
Im Lockwitztal Am höchsten Punkt der Tour - auf dem Wilisch