Am 18.2.24, um 7.30 Uhr trafen sich 10 Wanderfreunde vom Wanderverein Burgstädt, um die 4. Etappe dieses Weges durchs schöne Erzgebirge in Angriff zu nehmen. Es handelt sich hierbei um einen 97 km langen Rundwanderweg, über Aue, Bad Schlema, Lauter, Lößnitz, Schneeberg und Schwarzenberg. Dieser führt zum Teil durch die Innenstädte, aber auch durch Wald und Feld. Wir fuhren mit der Citybahn nach Aue und mit dem Bus nach Schwarzenberg-Neuwelt. Dort endete im letzten Jahr unsere 3. Etappe und hier starteten wir nun den 4. Abschnitt. Einen Teil des Weges stellt auch der „Vugelbeer-Rundweg“ um Lauter dar. Nach dem Erreichen der ersten Anhöhe blickten wir zurück auf Schwarzenberg und im Wald angekommen, begleitete uns der romantisch rauschende Ratsbach. Auch der „Europäische Fernwanderweg E3“ durchquert dieses Gebiet, mit seiner schönen Landschaft. Wenn der Weg durch offenes Gelände führt, reicht der Blick weit übers Land, in Richtung Spiegelwald. Über Hinterhenneberg, mit Gaststätte „Zur Morgenleithe“ wanderten wir weiter Richtung Schwarzenberg. Am Ortsrand legten wir auf dem Galgenberg, einem schönen Aussichtspunkt, unsere Mittagsrast ein. Von dort aus konnten verschiedene markanten Berge der weiteren Umgebung betrachtet werden (u.a. Pöhlberg, Scheibenberg, Bärenstein). Auch das Schwarzenberger Schloss ist in einiger Entfernung zu sehen.
W@nderbarer Silberberg Ausblick vom Galgenberg
Unser Weg führte durch die Innenstadt von Schwarzenberg, welche immer einen Ausflug wert ist, vorbei am Szene-Lokal „Kunst und Kneipe“ (sogar im Marco Polo-Reiseführer „Erzgebirge“ erwähnt). Es wird auch auf die „Freie Republik Schwarzenberg“ hingewiesen (nach der Kapitulation der Wehrmacht am 8. Mai 1945 war die Stadt für 42 Tage unbesetztes deutsches Gebiet). Der Ort selbst wurde um 1150 gegründet, als Befestigungsanlage zum Schutz eines Handelsweges zwischen Pleißenland und Böhmen und war von dunklen Wäldern umgeben, deshalb der Name. Bis zum Ende der DDR produzierte man hier Waschmaschinen für ganz Osteuropa. Dem Wahrzeichen der Stadt, dem Schloss, statteten wir natürlich einen kurzen Besuch ab. Im Jahre 1212 als Burg erstmals urkundlich erwähnt, und im 16. Jahrhundert zum Jagdschloss für Kurfürst August von Sachsen umgebaut, entstand schon damals das heutige Aussehen. Gleich nebenan befindet sich die sehr sehenswerte St. Georgen Kirche. Nach 9-jähriger Bauzeit 1699 geweiht, stellte sie damals innenarchitektonisch eine Meisterleistung der Baukunst dar. Die Fürstenloge war für August von Sachsen vorgesehen. Unterhalb der Burg befindet sich der ehemalige Eisenbahn-Tunnel. Bis 1952 verkehrten hier Züge zwischen Schwarzenberg und Johanngeorgenstadt.
Schloss Schwarzenberg Ausblick vom Hahnel bei Pöhla
Weiter ging es für uns, ständig bergauf, über Grünstädtel, nach Pöhla. Dieser Ort war bereits ab dem 17. Jahrhundert für den Bergbau bekannt. Es wurden vor allem Zinn und Wolfram abgebaut. Ab 2006 gab es wieder Erkundungsbohrungen und ab 2012 wurde eine Gewinnung beschlossen. Ein Besucherbergwerk existiert dort ebenfalls. Wir wanderten vorbei an der Sprungschanze (hier machte Jens Weißflog seine ersten Versuche) und nach steilen Anstiegen erreichten wir den höchsten Punkt der Wanderung, das Hohe Rad mit 638 m. Danach ging es straff bergab zum Bahnhof Erla. Der Zug brachte uns über Aue wieder nach Burgstädt.
Ein interessanter Tag ging damit zu Ende. Vielen Dank an Felix Pechmann für die perfekte Organisation.
Ute Möller