Am 19.11.23, um 7.30 Uhr, trafen sich 11 Wanderfreunde am Burgstädter Bahnhof, um die 3. Etappe des Rundwanderweges „W@nderbarer Silberberg“ in Angriff zu nehmen. Insgesamt ist dieser Weg 97 km lang und kann deshalb als Tagestour nur in Etappen erwandert werden. Er erschließt ein Gebiet zwischen Aue, Schneeberg, Bad Schlema, Lößnitz und Schwarzenberg. Unsere Etappe führte von Lößnitz, über den Spiegelwald, nach Lauter und mit Ziel Schwarzenberg-Neuwelt, über 20 km. Mit der Citybahn fuhren wir von Burgstädt nach Lößnitz, Oberer Bahnhof, unserem Ausgangspunkt. Lößnitz zählt zu den ältesten Städten des Erzgebirges und wurde 1238 erstmals urkundlich erwähnt. Seit 1284 existiert das Stadtrecht. Die Burggrafen von Meißen spielten hierbei eine besondere Rolle und verliehen alle Privilegien (u. a. Münz- und Braurecht). Entscheidend für die Bedeutung von Lößnitz war auch die geografische Lage an der Kreuzung „Salz- und Eisenstraße“. Zuerst begannen wir mit dem Wanderpfad „Historische Schieferbrüche“ und erreichten dabei das „Dreihansener Schieferloch“. Früher befand sich hier einer der größten Schieferbrüche des Sächsischen Raumes. Aber seit Stillegung und Flutung gibt es ab 1921 einen Badeteich und ein Naturtheater. Die Umrundung des Gewässers gestaltete sich jedoch schwierig und zu zeitaufwändig. Weiter ging es über Waldwege zum Spiegelwald. Wir wanderten auf historischen Pfaden. Die „alte Salzstraße“ führte wahrscheinlich schon ab dem 10. Jahrhundert (damals noch als Trampelpfad) durch unwegsames Waldgelände Richtung Böhmen und das Stück zwischen Dreihansen und Grünhain war bis 1836 noch Teil des Handelsweges. Auch der Sächsische Jakobsweg verläuft hier. Über Rundteil und Bernsbach erreichten wir den Spiegelwald, mit seiner Attraktion, dem König-Albert-Turm. Im Jahre 1880 legte König Albert von Sachsen den Grundstein. Bereits 1881 erfolgte durch ihn auch die Einweihung und der Turm erhielt zu seinen Ehren den entsprechenden Namen. Er war von jeher ein beliebtes Ausflugsziel. Heute führt ein Aufzug zur Aussichtsplattform in 31,5 m Höhe (Gesamthöhe Turm: 40,5 m). Der 360 °-Rundblick reicht (je nach Himmelsrichtung) bis zum Fichtelberg und bei guter Fernsicht, zum Rochlitzer Berg und sogar bis nach Leipzig zum Völkerschlachtdenkmal. Rund um den Turm finden, je nach Jahreszeit, auch verschiedene Veranstaltungen statt. In der 1. Etage entstand das neue touristische Info-Zentrum „Multimediale Kulturlandschaft“. Eine begehbare Bodenkarte gibt hierbei interessante Ausflugstipps zwischen Erzgebirge und Böhmen. Für den hungrigen und durstigen Gast lädt die Gaststätte „Spiegelwaldbaude“ zur Einkehr ein. Eine Schänke gibt es hier bereits seit 1903. Wir machten eine kurze Mittagsrast und danach ging es weiter Richtung Lauter. Leider war es jetzt mit dem schönen Wetter vorbei und die Regen-Utensilien wurden ausgepackt. Am Wegesrand trafen wir auf sehenswerte Figuren der Kettensägekunst. In und um Lauter waren wir ein kurzes Stück auf dem „Vugelbeer-Rundweg“ unterwegs. Die Schlußetappe führte schließlich nach Schwarzenberg. Über den Stadtrand und Ortsteil Neuwelt ging es zum Bahnhof und über Aue, von dort aus mit der Citybahn, zurück nach Burgstädt. Es war wieder eine sehr schöne, abwechslungsreiche Wanderung, gut vorbereitet und geführt, von unserem Wanderleiter, Felix Pechmann. Vielen Dank dafür.
Am Start in Lößnitz Ausblick vom König-Albert-Turm
Ute Möller