Am 20.04.23, um 7.20 Uhr trafen sich 17 Wanderfreunde am Bahnhof Burgstädt. Unser Ziel war das Osterzgebirge. Mit der Bahn fuhren wir über Chemnitz und Freiberg nach Holzhau, unserem Ausgangspunkt. Früher existierte hier eine Drahtseilbahn zum Kalkwerk Hermsdorf, einem Nachbarort. Das war die sogenannte Kähnelbahn, ab 1926 in Betrieb. In den Seilwagen wurden Kalkprodukte und in der Gegenrichtung feste Brennstoffe transportiert. Es konnten 90 kg Kalk oder 60 kg Kohle befördert werden. Aber durch hohen Reparaturaufwand in der rauen Gebirgswelt beendete man den Betrieb 1972 und die Transporte verlagerten sich auf die Straße. Parallel zur Hauptstraße führte uns ein Waldweg zuerst Richtung Ortsteil Teichhaus.
Danach benutzten wir den Kammweg. Auf- und Abstiege führten uns über die Morgen- und Abendsteine (jeweils Felsmassive aus Granitporphyr und vor etwa 300 Mio. Jahren entstanden) zur Steinkuppe. Dieser Berg ist einer der 8000er „Biwak Tour“ (8048 Dezimeter hoch und durch die Fernsehsendung „Biwak“ populär gemacht). Hier ist das Felsmaterial Basalt, vor 50 - 70 Mio. Jahren entstanden, vulkanischen Ursprungs und als Aussichtspunkt sogar mit Gipfelbuch versehen. Unser weiterer Weg führte durch den Wald zur Gaststätte „Fischerbaude“, oberhalb von Holzhau gelegen und weiter nach Rechenberg-Bienenmühle. In der dortigen Brauerei-Gaststätte ließen wir uns ein schnelles Bier schmecken. Die Brauerei existiert in den Anfängen bereits seit 1558, auf dem Grund des damaligen Rittergutes. Bereits seit 1842 ist die Familie Mayer involviert (zuerst als Pächter, später Besitzer). 1972 wurde der Betrieb zwangsverstaatlicht, 1990 reprivatisiert und an die Familie Mayer zurückgegeben. Ein neuer Produktionsbetrieb entstand neben den historischen Gebäuden. Oberhalb der Brauerei verläuft ein Höhenweg und mit Blick auf den Ort ging es zurück zum Bahnhof Holzhau. Über Freiberg und Chemnitz kamen wir wieder nach Burgstädt. Vielen Dank an unseren Wanderleiter, Claus Colditz, für den interessanten Tag im schönen Erzgebirge.

 
Ute Möller