Am 26.02., um 6.30 Uhr, trafen sich 10 Wanderfreunde am Bahnhof Burgstädt.  Wir fuhren mit der Citybahn nach Chemnitz und weiter mit der Mitteldeutschen Regiobahn nach Dresden, OT Plauen.  Die Wanderung führte uns von Anfang an über den Sächsischen Jakobsweg. Dieser führt mit einer Länge von 300 km von Bautzen und Hof. Er verläuft entlang der mittelalterlichen Frankenstraße und schließt an den Oberfränkischen Jakobsweg nach Nürnberg an.  Die Teilstrecke von Bautzen bis Dresden wurde von unserem Wanderverein bereits in drei Tagesetappen absolviert und der Rest von Grillenburg nach Hof ist geplant.

     

   An der Weißeritz                                                                          Blick über die Weißeritztalbrücke der A 17 nach Freital

 

Unsere Wanderung begann im Tal der Weißeritz und wir gingen zuerst ein Stück durch den Ort. Dabei kamen wir u.a. an der stattlichen Wehranlage am Hofmühlengraben vorbei. Der Mühlgraben diente bereits seit 16. Jh. der Wasserversorgung für die dortigen Ortsteile und die Hofmühle Bienertmühle wurde mit Wasserkraft angetrieben. Die Hegereiterbrücke über den Mühlgraben entstand in der heutigen Form im Zuge der Straßenerhöhung um 1904.

 

     

   Stempelstelle in Pesterwitz                                                            Weinberg bei Pesterwitz

 

Wie so oft, erwartete uns gleich zu Beginn der Wanderung ein steiler Aufstieg zu einem Hochplateau. Von dort aus hatten wir einen tollen Blick auf das nahe gelegene Freital im Winterkleid. Weiter ging es, parallel zur Straße, in Richtung Pesterwitz, vorbei am Schlösschen Jochhöh und den Weinbergen,  bis zur dortigen Pilgerherberge hinter der Kirche. Eine Karte zeigte das weit verzweigte Netz der Jakobswege durch Europa, wie es heute wieder existiert. Es sind nicht mehr dieselben Wege, die die Pilger im Mittelalter begingen, aber sie führen über die gleichen Zwischenstationen bis zum Ziel, dem Grab des Apostels Jakobus in Santiago de Compostela in Spanien.

 

      

   Bei Grumbach                                                                              Dorfkirche Grumbach

 

Der weitere Wanderweg verlief über kleine, interessante Ortschaften, wie z.B. Grumbach (dort stand ein Schild mit dem Hinweis „Santiago de Compostela 3103 km“), Pohrsdorf und Fördergersdorf (hier besuchten wir die Kirche mit Privat-Führung). Schließlich erreichten wir den Fürstenweg, ein historisches Teilstück des Jakobsweges und bereits vom 12. bis 16. Jh. durch Pilger bis nach Spanien begangen, dabei auch als Bischof-Benno-Weg (von Böhmen nach Meißen) bekannt, ab 16.- 19. Jh. als Fürstenweg von Grillenburg nach Freiberg führend.

 

     

   In Grumbach                                                                               Unterwegs zum Tharandter Wald

 

     

   Rastplatz an der Wilden Sau                                                         Dorfkirche Fördergersdorf

 

Durch den verschneiten Tharandter Wald näherten wir uns allmählich unserem heutigen Ziel, Grillenburg, mit seinem romantischen Jagdschloss und Teichanlage. Bereits bis ins 13. Jh. reichen die Ursprünge zurück und wurden als Abtei bzw. Pilgerhospiz am Weg der Jakobspilger gedeutet. Mitte des 16. Jh. ließ der Kurfürst das Jagdschloss errichten. Für Jagdzwecke und zur Entspannung genutzt (zum Vertreiben von Grillen = Langeweile, daher der Name Grillenburg). Die ganze Anlage war ursprünglich noch viel umfangreicher. Das heutige Aussehen existiert seit 1855. Im Sommer kann man hier erholsame Stunden verbringen.

 

     

   Im Tharandter Wald                                                                     Schlossteich in Grillenburg

 

Mit dem Bus erreichten wir Tharandt und der Zug brachte uns über Chemnitz wieder nach Burgstädt.  Wir erlebten wieder einen sehr interessanten Wandertag auf historischen Pfaden in unserer schönen Heimat. Vielen Dank an unserem Wanderleiter, Felix Pechmann, für die gute Organisation.

 

Ute Möller