Am 07.01.2023 trafen sich 14 Leute vom Wanderverein auf dem Parkplatz in Göritzhain, um eine Wanderung ins schöne Wechselburg zu unternehmen. Durch den Ort begann unser Weg in Richtung Wald und gleich zu Beginn war es nicht
gerade ein „Premium-Wanderweg“. Querfeldein ging es steil bergab und über einen Bach, mittels Knüppeldamm, wieder ebenso bergauf. Mit der Göhrener Brücke erreichten wir unseren ersten interessanten Punkt. Diese ist die drittgrößte sächsische Eisenbahnbrücke. Zwischen Cossen und Göhren spannt sie sich über das Muldental, mit einer Länge von (heute) 320 m und 68 m Höhe. Das Baumaterial war Granit, Sandstein und Porphyr. Um 1870 errichtet (in nur 2 ½ Jahren Bauzeit und 3,6 Mio. Reichsmark Kosten) stellt sie noch heute eine ingenieurtechnische Meisterleistung dar. Mit dem Bau konnte die Zugstrecke Leipzig - Chemnitz endlich durchgängig befahren werden. Durch Deformation (ständig steigende Achslasten der Züge) wurde eine Sanierung nötig und von 1999-2001 durchgeführt.   

 

Von Göhren aus waren es noch ca. 4 km bis Wechselburg. Vor Altzschillen machten wir unsere Mittagspause aus dem Rucksack und konnten von unserem Picknick-Platz aus schon die 2 markanten Bauwerke von Wechselburg (Kirche und Basilika) sehen. Wir kamen auf dem Wanderparkplatz neben der großen Porphyr-Brücke an und 4 unserer Wanderer traten von hier aus den Rückweg an. Wir anderen stiegen Richtung Markt bergauf und statteten von dort aus der St. Otto-Kirche und der Basilika „Zum Heiligen Kreuz“ einen kurzen Besuch ab. Die Kirche wurde bereits ab 1200 urkundlich erwähnt und der Name geht auf den damaligen Bischof zurück. Der Bauherr war der Wettiner Graf Dedo, welcher zur gleichen Zeit noch ein Kloster erbauen ließ. Diese Anlage erlebte danach eine wechselvolle Geschichte und gehörte bereits frühzeitig verschiedenen Ritterorden. Seit 1993 leben hier wieder Mönche, welche dem Kloster Ettal unterstellt sind. 2018 erhielt das Bauwerk erst den Namen einer päpstlichen Basilika (zum 850. Jahrestag der Gründung). Über die Straßen-, Feld und Waldwege von Hartha, Seitenhain und das Ortsende von Wiederau erreichten wir nach 19 km wieder Göritzhain.

Es war eine sehr schöne Tour durch unsere nähere Umgebung und wir danken unserem Wanderleiter, Gerd Schilling, für den interessanten Tag.

 

Ute Möller