Am 3.12., um 7.25 Uhr trafen sich 7 Wandersleute, um durchs schöne Erzgebirge zu wandern. Durch das ehemalige Auer und Schneeberger Bergbaurevier wurde mit dem 97 km langen „W@nderbaren Silberberg“ ein interessanter Themenweg angelegt, welcher von uns erkundet werden wollte.

Mit der Citybahn ging es (heutzutage ohne Umsteigen) über Chemnitz, bis nach Aue. Nach einem kurzen Aufstieg befanden wir uns auf dem sogenannten Floßgrabenweg, einem ersten Zeugnis des Altbergbaues. Nach einem Blick zurück über Aue ging es weiter, durch den Wald zum Gleesberg. Durch vorherigen leichten Schneefall war die Landschaft weiß überzuckert, passend zur Jahreszeit. Auf dem markanten Aussichtspunkt befinden sich ein Turm und eine Gaststätte. Wir wanderten weiter in Richtung Schneeberg. Nach einem steilen Abstieg kam die Stadt, im Mittelpunkt die Kirche „St. Wolfgang“ in Sicht. Vor Erreichen der Talstraße bewegten wir uns noch auf dem historischen Eisenbahnpfad. Der Haltepunkt Schneeberg wurde 1902 eröffnet und war Teil der Bahntrasse Oberschlema -Schneeberg - Neustädtel. 1932 ging hier die erste elektrische Warnblinkanlage Sachsens in Betrieb.

 

Da der Ort bekanntlich auf dem Berg liegt, musste dieser natürlich wieder hinaufgekraxelt werden. Wir nahmen hierbei die Straße durch die Stadt, welche gleichzeitig ein Teil des Jakobsweges Silberberg ist. Schließlich erreichten wir den Markt mit Rathaus, wo traditionell jedes Jahr der Weihnachtsmarkt stattfindet. Hier nahmen wir den Mittagsimbiss mit Roster und Glühwein ein und lauschten dem Bergmannsorchester. Aber lange konnten wir nicht verweilen, da unser Weg noch in Richtung Filzteich führte. Hierbei ging es weiter auf dem Bergbaulehrpfad mit interessanten Stationen und gut rekonstruierten historischen Bauwerken. U. a. die Silberschmelzhütte „St. Georg“, von 1500 - 1711 in Betrieb und das Siebenschlehener Pochwerk. Im 17. und 18. Jahrhundert entwickelte sich das Schneeberger Revier zum europäischen Zentrum für Abbau und Verarbeitung von Kobalterzen. Das Pochwerk wurde 1752/53 zur Erzaufbereitung erbaut und es existieren noch originale Bauteile.  Der Abbau von Silber erfolgte sogar schon ab 1489 und Kobalt ab 1575, nachgewiesen am Huthaus zu „Schindlers Fundgrube“ und bei Wolfgangmaßen, einer weiteren ertragreichen Fundstätte, bis Anfang des 20. Jahrhunderts in Betrieb.

Schließlich erreichten wir unser Ziel, den Filzteich, leider um diese Jahreszeit nicht zum Baden geeignet. Bereits 1483 als Rückhaltebecken für den Erzbergbau angelegt, diente er ab 1933 als Strandbad für die Region. Das Wasser kommt aus einem Bach mit Ursprung in einem Torfgebiet. Torf heißt im Erzgebirge auch Filz, deshalb der Name Filztech. Der Bus nach Aue kam pünktlich und die Citybahn brachte uns wieder nach Burgstädt. Vielen Dank an Wanderleiter Felix Pechmann für diesen interessanten Tag.

Im kommenden Jahr werden wir unsere Wanderung auf dem „W@nderbaren Silberberg fortsetzen.

 

Ute Möller