Am 12.03.2022 trafen sich 13 Wanderfreunde zur Wanderung von Magdeburg nach Schönebeck. Die Fahrt ging mit dem Zug über Leipzig nach Magdeburg-Herrenkrug, wo unsere Wanderung startete. Die erste Etappe führte durch den Herrenkrugpark und das Hafengelände ins sehenswerte Stadtzentrum. Dort gibt es auch heutzutage noch allerhand an historischen Gebäuden und alter Technik aus dem Schiffbau zu besichtigen. Weiter ging es über die alte Stadtmauer, immer am Elbufer entlang. Dort befindet sich auch das sogenannte Otto-von-Guericke-Zentrum, das den Andenken an den berühmten Sohn der Stadt gewidmet ist. Er führte den bekannten Versuch mit den Magdeburger Halbkugeln zum Nachweis der enormen Kraft des Luftdrucks durch, erfand u. a. die Luftpumpe und entdeckte die Abstoßung elektrisch gleich geladener Körper. Er war Naturforscher und Bürgermeister und lebte von 1602 bis 1686 in Magdeburg. 

Magdalenenkapelle, Petri- und Wallonerkirche in Magdeburg

 

Die Stadt Magdeburg selbst blickt auf eine sehr alte Geschichte zurück. Die erste Erwähnung stammt bereits aus dem Jahre 805. Zu dieser Zeit diente sie als Fernhandelsplatz und Grenzort zu den slawischen Gebieten östlich der Elbe. Auch eine Pfalz Kaiser Ottos I. befand sich hier. Im Mittelalter war Magdeburg eine der größten Städte Deutschlands. 1209 erfolgte die Grundsteinlegung für den ersten gotischen deutschen Dom, nachdem der Vorgängerbau 1207 beim Stadtbrand zerstört worden war. Auch Luther wirkte in Magdeburg und 1531 wurde die Stadt bereits protestantisch. Während des 30-jährigen Krieges wurde die Stadt durch Truppen des Generals Tilly zerstört. 1646 wurde Otto von Guericke Bürgermeister und 1681 der Komponist Georg Philipp Telemann geboren, ein weiterer berühmter Sohn seiner Stadt. Von 1702 bis 1747 entstand hier die stärkste Festung Preußens. Reste sind auch heute noch zu sehen. 1815 wurde Magdeburg die Hauptstadt der preußischen Provinz Sachsen und wuchs immer weiter. Ab den 1920er Jahren setzte sich in der Stadt ein neuer Baustil durch, um mehr Wohnraum zu schaffen. 1927 wurde auch bereits die Stadthalle gebaut. Im Jahr 1945 erfolgte die zweite große Zerstörung der Stadt. Deshalb finden sich heute nicht mehr so viele historische Gebäude. 1990 wurde Magdeburg zur Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt und 1999 fand hier die Bundesgartenschau statt. Ein ehemaliges Militärgelände wurde zum Elbauenpark umgestaltet, auch heute noch ein interessantes Ausflugsziel. 2003 ein weiterer Meilenstein: Eröffnung von Europas größtem Wasserstraßen-Kreuz und 2005 wurde die „Gründe Zitadelle“, ein interessantes und skurriles Gebäude von Friedensreich Hundertwasser erbaut. So viel zur interessanten Stadtgeschichte. 

Grüne Zitadelle

 

Unser Weg führte uns weiter an der Festungsmauer, einer alten Schiffsmühle, der Universitätskirche St. Petri und der Magdalenenkapelle entlang zum Lutherdenkmal an der Johanniskirche. So langsam näherten wir uns dem Alten Markt und somit dem historischen Zentrum. Dort befinden sich auch der Magdeburger Reiter und das Denkmal von Otto von Guericke. Über die Grüne Zitadelle ging es weiter zum Magdeburgs Wahrzeichen Nr. 1, dem Dom. Er ist der größte Sakralbau im Osten Deutschlands und beherbergt u. a. das Grab von Otto I.

Vor dem Magdeburger Stadtpanorama

 

Über die Hubbrücke der ehemaligen Bahnstrecke nach Potsdam (mit Blick zurück auf die Stadt) näherten wir uns schließlich den Außenbezirken und erreichten den Rotehornpark, wo wir unseren Mittagsimbiss einnahmen.

Unterwegs nach Schönebeck

 

Vorbei an einer ehemaligen Kirche im Ortsteil Prester, heute ein Restaurant, ging es weiter und wir bewegten uns von da an auf dem Elberadweg in Richtung Schönebeck. Geprägt wird diese Gegend von der Flusslandschaft der Elbe, eines der naturnahesten Flüsse in Mitteleuropa. Die Dynamik des Flusses wurde durch den Deichbau auf den direkten Flussbereich beschränkt. Der ufernahe Kreuzhorst ist ein großer Auwald mit vielen Tierarten, u. a. dem Biber. Nach ca. 26 km erreichten wir schließlich Schönebeck (im Salzlandkreis), unser Ziel. Von weitem sahen wir die Schönebecker Elbauenbrücke, welche 2013 als Teil einer Umgehungsstraße gebaut wurde. Von der Wucht der Elbe-Wassermassen konnten wir uns an den Pegelständen am Elbufer überzeugen.  

Elbauenbrücke Schönebeck

 

Vorbei am futuristischen Denkmal der Salzblume ging es schließlich zum Bahnhof und die Rückfahrt erfolgte über Halle und Leipzig nach Burgstädt. Ein sehr interessanter Wandertag, bei schönem Wetter, ging damit zu Ende. Wir bedanken uns bei Felix Pechmann, als unserem Wanderleiter und Stadtführer, welcher uns wieder einen sehr schönen Tag organisiert hat.

 

Ute Möller