Der nächste Wandertag stand am 12.02.22 im Wanderkalender. Leider wurde aus Coronagründen die Pokalwanderung „Auer Schneekristall“ vom Veranstalter abgesagt. Danke an unseren Felix. Er hat sich eine sehr gute Alternative einfallen lassen. Treffpunkt Bahnhof Burgstädt 7:25 Uhr, 9 Wanderfreunde hatten sich für die 25-km-Strecke Waldheim – Kriebstein – Rochlitz entschieden. 19 Wanderfreunde trafen um 9:25 Uhr am Bahnhof ein und hatten sich 14 km vorgenommen, Schweikershain – Kriebstein – Waldheim. Endlich hatte der Wettergott gute Laune und schickte uns die Sonne, um schon langsam den Frühling erahnen zu lassen. Mit der C13 waren wir gut in Chemnitz angekommen, umsteigen in die Bahn Richtung Elsterwerda.
Der Ausgangspunkt der langen Tour, der Bahnhof Waldheim, war schnell erreicht. Erster Höhepunkt war die Schillerhöhe mit schönem Blick auf die Stadt, bekannt durch Körperpflegeprodukte der Marke „Florena“ und die „Vorzeigeanstalt“. Diese wurde im 19. Jahrhundert zu einem reinen Zuchthaus. Aus dieser Zeit stammt der Satz „Wer nichts wagt, kommt nicht nach Waldheim“. Über einen steilen Waldweg wandten wir uns danach talwärts zur Zschopau, mit Blick auf eine ehemalige Eisenbahnbrücke. Über den allseits vorhandenen Lutherweg ging es weiter Richtung Kriebstein, über den Vorort Kriebethal mit der schon aus DDR-Zeiten bekannten Fabrik zur Herstellung von Sanitärpapier – auch heute noch ein großes modernes Werk.
Burg Kriebstein
Schließlich kam die Burg Kriebstein in Sicht. Der bekannte Burgblick erschließt sich vom Zschopautal aus und wir wollten diesen nicht verpassen. Deshalb hieß es, zuerst ins Tal hinuntersteigen. Danach ging es dann steil bergauf zur Burg, welcher wir einen kurzen Besuch abstatteten. Sie gilt als schönste Ritterburg Sachsens und wurde bereits 1384 von der Familie von Beerwalde als Wohn- und Herrschaftssitz gegründet. In der 1. Hälfte des 16. Jh. prägten 2 Besitzer der Burg entscheidend die sächsische Reformationsgeschichte, Elisabeth von Rochlitz und später Georg von Carlowitz. Weiter ging es oberhalb der Burg durch den Ort Kriebstein nach Beerwalde und zu unserer schmackhaften Mittagsrast. Weitere Stationen waren Schweikershain und Milkau. Schließlich standen auf dem Wegweiser noch 5 km bis Rochlitz zu Buche.
Obstmühle
Vorbei an der Obstmühle (früher eine Obstbrennerei zur Schnaps-Herstellung) und anderen ehemaligen Mühlen-Gebäuden erreichten wir Döhlen und schließlich Rochlitz, über die markante Porphyr-Brücke, welche die Zwickauer Mulde überspannt. Wir machten noch einen kurzen Abstecher am Flussufer entlang, um noch einen Blick auf das imposante Schloss einzufangen. Durch die Stadt ging es dann zur Bushaltestelle am Markt und zurück nach Burgstädt.
Ankunft in Rochlitz
Für die kurze Tour war Start am Bahnhof Schweikershain, einem Ortsteil der Gemeinde Erlau. Hier starteten wir die Wanderung Richtung Tanneberg, eine kurze Rast in der Sonne und bald erreichten wir den Wanderweg entlang der Talsperre Richtung Kriebstein. Dieser Weg bergan- und bergab verlangte gute Kondition, war steinig und schlammig, mit Laub bedeckt. Auch querliegende Baumstämme konnten uns die Wanderfreude nicht vermiesen. Gegen Mittag erreichten wir die Talsperre Kriebstein, erbaut 1927 - 1929. Sie dient der Stromerzeugung, der Schifffahrt, der Fischerei und Freizeiterholung. Das gestaute Gewässer ist die Zschopau. Vorbei am Kletterwald und ein Stück bergan hatten wir die Gaststätte „Zur Wendeschleife“ erreicht. Die Speisen hatten wir, Dank an Karl-Heinz, schon im Voraus bestellt. Reichlich Zeit, lecker Essen und gut ausgeruhte Wanderer, so konnten wir die Wanderung fortsetzen. Steil bergab zur Burg Kriebstein. Weiter an der Zschopau entlang, teils ist das Tal eng und steil. Gegen 16 Uhr erreichten wir die Kleinstadt Waldheim. Für uns war genügend Zeit, die Kalorien bei Kaffee und Kuchen wieder aufzufüllen. Danach noch ein letzter Anstieg zum Bahnhof. Einst war dieser an drei Eisenbahnstrecken angeschlossen, heute nur noch an die Bahnstrecke Elsterwerda - Chemnitz. Die Bahn war pünktlich, in Chemnitz umsteigen in die C13 und 18:24 Uhr Ankunft in Burgstädt.
Ein erlebnisreicher Wandertag war zu Ende. Wir bedanken uns bei Felix Pechmann, dem Wanderleiter der langen Tour, welcher uns durch ein schönes Stück Sachsen geführt hat. Danke auch an den Wanderleiter der kurzen Tour, Karl-Heinz, und die beiden Navigatoren Claus und Maria. Wir freuen uns auf noch viele schöne Wanderziele in unserer Heimat und sind immer wieder gern dabei.
Rosemarie Herold & Ute Möller