Frühlingswanderung im oberfränkischen Saaletal (Umland von Hof)

 

Wer kommt auf die Idee, in der Hofer Umgebung zu wandern?
Diese Frage stellten sich wohl viele.Und die Antwort: Den Tipp erhielten wir vom Limbacher Wanderverein.
Wie sie zu dem Wandergebiet gekommen sind, wusste leider keiner. Ich war überrascht, ein so schönes Wandergebiet dort vorzufinden. Das zeitige Aufstehen und die längere Anfahrt hatten sich gelohnt.
Die Wanderung führte durch offene Landschaften mit schönen Fernsichten. Die Markierung der Wanderwege war gut. In Joditz an der Saale setzte unsere Wanderung ein. Schon stolperten wir über den Begriff „Sächsische Saale“ an der Brücke, die wir queren mussten. Im Nachhinein fand ich eine Erklärung im Flyer „ An der Saale …....“. Die Saale hat eine Länge von 413 km und fließt durch Bayern, Thüringen und Sachsen-Anhalt.

Sie entspringt im Fichtelgebirge und wird dort auch, zur Unterscheidung mit der kleineren Fränkischen Saale, als "Sächsische Saale" bezeichnet. Sie berührt aber Sachsen nicht. Die Bezeichnungen Vogtländische Saale und Thüringische Saale sind weniger geläufig. Bei Barby mündet die Saale in die Elbe.


Blick auf die Sächsische Saale

Ein schmaler Pfad, hoch über der Saale, brachte uns zum Auenseeblick. Eine schöne Sicht auf das Dorf Joditz und den See mit Campingplatz bot sich uns dar. Durch das Dörfchen Isaar wanderten wir anschließend an einem Tiergehege vorbei, in dem leider keine Tiere zu sehen waren.

An der Fattigsmühle hielten wir kurz Rast. Die Mühle ist eine noch im Betrieb befindliche Mehlmühle, gleichzeitig ein Gasthaus, besitzt eine Hofladen und eine Bäckerei. Das älteste Gebäude ist aus dem 18. Jahrhundert. Die Wanderer der mittleren Tour tranken hier Kaffee und holten auch das bestellte Steinofenbrot ab. Oberhalb der Fattigsmühle stießen wir auf den Jean-Paul-Weg, Station Nr. 2 mit dem
schönen Ausspruch „Jede Minute, Mensch, sei dir ein volles Leben“.
Der Jean-Paul-Weg  (Teilstück Joditz – Hof 10.5 km) brachte uns wieder nach Joditz zurück.
Wir erklommen noch den Jean-Paul-Felsen (600 m) und hatten einen guten Blick auf Joditz und Umgebung.
Im Gasthof Krauß nahmen wir unser wohlschmeckendes Mittagessen ein.

                                          Jean-Paul-Denkmal                                                                    Jean-Paul-Museum

Anschließend führte uns Herr Schmitt, Leiter des privaten Jean-Paul-Museums, in die alte Dorfkirche, in der der Vater von Jean Paul Pfarrer war. Paar Schritte weiter, im idyllisch gelegenen Gelände des Pfarrgartens, ist das Museum untergebracht.
Hier erwarteten uns mit viel Liebe eingerichtete Räume. Man spürte förmlich den Gast von Jean Paul, obwohl er nie in diesen Räumen war. Die Erläuterungen und passenden Romanzitate, von Herrn Schnitt vorgetragen, rundeten den Museumsbesuch hervorragend ab. Es war ein Erlebnis der besonderen Art, zumal mich Herr Schmitt, auch Buchhändler, an meinen Lehrlingschef erinnerte.

Text:   Christiane Schönfelder
Fotos:  Felix Pechmann                                                                                     

Layout, Einbindung Homepage: Jürgen Lindner